(Vorläufige Kurzzusammenfassung)
Die Protagonistin des Romans ist Melanie Stein, die im Jahr 2015 im biblischen Alter von fast 106 Jahren stirbt. Sie hinterlässt ein großes Vermögen, das sie drei Personen vermacht, die sich bei ihrer Beerdigung zum ersten Mal begegnen. Alle drei kennen die Verstorbene, aber aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Räumen. Dementsprechend unterschiedlich ist auch der Eindruck, den die Verstorbene in ihnen hinterlassen hat.
Die Auseinandersetzung mit dem Erbe, das an merkwürdige Bedingungen geknüpft ist, entfaltet nach und nach nicht nur das abenteuerliche Leben Melanie Steins, das sie als junges Mädchen nicht nur in die Wandervogelbewegung und in die Künstlerkolonien der Zwanziger Jahre führt, sondern auch in die geistige Mitte des Dritten Reichs, in den Umkreis der SS und der Lebensbornheime. Sie muss fliehen und baut ein neues Leben auf, zuerst in England und dann ein zweites Mal in der alten Heimat.
Dem Leser erschließen sich nach und nach nicht nur die unterschiedlichen Facetten der Jahrhundertperson, sondern auch die überraschenden Verbindungen zwischen der Protagonistin im Hintergrund und den drei Akteuren.
Das familiäre und gesellschaftliche Bild, das entworfen wird, spiegelt die vielfältigen Spannungen wider, die seit den Zwanzigerjahren bis heute das Leben der Menschen in der westlichen Welt geprägt haben.